Das im Februar 2020 verkündete französische Gesetz gegen Verschwendung für eine Kreislaufwirtschaft (AGEC) soll die Produktions- und Konsummuster in Frankreich grundlegend verändern. Fast drei Jahre nach seiner Verabschiedung bewertet ein kürzlich von der Nationalversammlung veröffentlichter Informationsbericht Nr. 2696 die Fortschritte, die erzielt wurden, und die verbleibenden Herausforderungen, um die ehrgeizigen Ziele dieses Vorzeigegesetzes zu erreichen.
Ein strukturierendes Gesetz und vielversprechende Fortschritte
Das AGEC-Gesetz wird insgesamt für seinen strukturierenden Charakter und seine ersten bedeutenden Fortschritte gelobt. Der Bericht unterstreicht die Bedeutung der Entwicklung von Wegen zur Wiederverwendung von Produkten als Priorität für die Abfallverringerung und die Erhaltung natürlicher Ressourcen. Obwohl es noch Verzögerungen und Hindernisse gibt, ist die in Gang gesetzte Dynamik positiv.
Es gibt immer mehr Initiativen zur Wiederverwendung, und auch wenn sie oft noch lokal und experimentell sind, zeigen sie das enorme Potenzial dieses Ansatzes. Der Bericht hebt hervor, wie wichtig es ist, diese Initiativen zu unterstützen, damit sie sich verbreiten und zu einer tragenden Säule der Kreislaufwirtschaft werden.
Bremsen lösen für eine erfolgreiche Zukunft
Der Bericht nennt mehrere Herausforderungen, die überwunden werden müssen, um die Entwicklung der Wiederverwendung in großem Maßstab zu beschleunigen. Unter diesen ist die Notwendigkeit, quantitativ und qualitativ ausreichende Vorkommen zu schaffen, von entscheidender Bedeutung. Die derzeitigen Produktionsweisen müssen sich weiterentwickeln, um mit der Logik der Wiederverwendung in Kreisläufen Schritt zu halten.
Auch logistische Aspekte, wie das Einsammeln, Sortieren, Neuverpacken und Weiterverteilen von gebrauchten Produkten, sind von entscheidender Bedeutung. Der Bericht schlägt gezielte Investitionen vor, um diese Prozesse zu verbessern und die Qualität und Rückverfolgbarkeit der wiederverwendeten Produkte zu gewährleisten.
Darüber hinaus ist die Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren – Produzenten, Verbrauchern, Gemeinden und Verbänden – von entscheidender Bedeutung für den Aufbau eines kohärenten und effektiven Ökosystems. Zur Förderung dieser Synergie werden Initiativen wie die Einrichtung einer speziellen nationalen Beobachtungsstelle und die Veranstaltung von Assisen zur Wiederverwendung vorgeschlagen.
Ambitionierte Empfehlungen für ein dynamisches Ökosystem
Um die Entwicklung der Wiederverwendung zu unterstützen, empfiehlt der Bericht, die öffentliche Finanzierung über den Fonds für Kreislaufwirtschaft zu verstärken. Außerdem schlägt er vor, die Produktions- und Logistikmuster so anzupassen, dass sie mit den Anforderungen der Wiederverwendung vereinbar sind. Dazu gehört die Einrichtung von standardisierten Verpackungen, Sammel-, Sortier- und Waschstellen für gebrauchte Produkte.
Die Einführung eines Pfands für die Wiederverwendung von Glasverpackungen und die allgemeine Einführung von Rücknahmestellen für Altprodukte werden ebenfalls in Betracht gezogen. Diese Maßnahmen sollen die Erfassung von Vorkommen erleichtern und die Infrastruktur stärken, die zur Unterstützung der Wiederverwendung erforderlich ist.
Der Bericht betont die Bedeutung einer nationalen Strategie, die der Wiederverwendung gewidmet ist, mit evolutiven quantifizierten Zielen bis 2040. Dieser Fahrplan wird den Wirtschaftsakteuren Sichtbarkeit verleihen und sie dazu ermutigen, diesen Weg einzuschlagen.
Höhere Spenden dank des AGEC-Gesetzes
Artikel 35 des AGEC-Gesetzes hatte bereits eine beachtliche positive Wirkung. Durch die Schaffung eines neuen Artikels L. 541-15-8 des Umweltgesetzbuchs verpflichtet er Hersteller, Importeure und Händler von neuen, zum Verkauf bestimmten Non-Food-Produkten, ihre unverkauften Waren wiederzuverwenden, wiederzuverwenden oder zu recyceln. Dazu gehört insbesondere die Spende von Grundnahrungsmitteln an Organisationen, die gegen prekäre Lebensumstände kämpfen, und an Strukturen der Sozial- und Solidarwirtschaft.
Den gesammelten Informationen zufolge berichten die wichtigsten Organisationen, die diese Spenden einsammeln und weiterverteilen, von einem deutlichen Anstieg der Spendenmengen. Im Jahr 2022 haben der Verein Dons Solidaires und die Sachspendenagentur ein Spendenvolumen von umgerechnet 23.000 Paletten zusammengetragen, was einer Verdoppelung bzw. einer Steigerung von 20 % im Vergleich zu den Vorjahren entspricht. Dieser positive Trend setzt sich 2023 mit einer Diversifizierung der gespendeten Produkttypen fort.
Ein wesentlicher Hebel zur Erreichung von Umweltzielen
Die Wiederverwendung wird als Schlüsselhebel zur Erreichung der ehrgeizigen Umweltziele der Abfallverringerung und des Übergangs zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft identifiziert. Indem die Wiederverwendung die Lebensdauer von Produkten verlängert und den Verbrauch natürlicher Ressourcen verringert, trägt sie wesentlich zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit bei.
Der Bericht hebt auch die wirtschaftlichen Vorteile der Wiederverwendung hervor, insbesondere die Schaffung von lokalen, nicht verlagerbaren Arbeitsplätzen. Die Unterstützung und Strukturierung dieses Sektors kann zu einem Motor für die von der Regierung propagierte nachhaltige wirtschaftliche Erholung werden.
Auf dem Weg zu einer allgemeinen Wiederverwendung
Der Informationsbericht Nr. 2696 behandelt viele weitere Aspekte im Zusammenhang mit dem Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft in Frankreich. Er schlägt Verbesserungen für die Abfallsammel- und -behandlungswege vor, fördert das Ökodesign von Produkten, bekämpft die Lebensmittelverschwendung und stärkt die erweiterte Herstellerverantwortung.
Insgesamt ermutigt dieser Parlamentsbericht dazu, die durch das AGEC-Gesetz eingeleitete Dynamik noch weiter voranzutreiben. Eine lebenswichtige Notwendigkeit, damit Frankreich seine Umweltverpflichtungen einhalten und den Herausforderungen dieses Jahrhunderts begegnen kann, indem es seinen Wandel hin zu einem zirkulären und nachhaltigen Wirtschaftsmodell beschleunigt.
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