Die Kunst, Abfall ein zweites Leben zu geben

Angesichts der ökologischen Notlage und der Erschöpfung der natürlichen Ressourcen entsteht ein kollektives Bewusstsein: Es ist an der Zeit, unsere Produktions- und Konsumgewohnheiten zu überdenken. Die Kreislaufwirtschaft, die darauf abzielt, die Lebenszyklen von Produkten zu schließen und Abfälle zu verwerten, anstatt sie wegzuwerfen, setzt sich als nachhaltige und wertschöpfende Lösung durch.

Während sich dieses tugendhafte Modell in vielen Industriezweigen entwickelt, findet es auch in der Welt der Kunst und des kreativen Schaffens ein besonderes Echo. Immer mehr Künstler machen sich nämlich die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zu eigen, um Abfällen ein poetisches und engagiertes zweites Leben zu geben.

Upcycling, eine Kunst für sich

Abfälle sind keineswegs nur wertloser Schrott, sondern werden in den Händen dieser Kreativen zu bevorzugten Materialien, aus denen einzigartige und originelle Werke entstehen. Diese als „Upcycling“ bekannte Praxis besteht darin, gebrauchte Gegenstände in Kreationen von höherem künstlerischen, emotionalen oder wirtschaftlichen Wert umzuwandeln und aufzuwerten.

Künstler wie der Franzose Gaspard Tiné-Berès oder der Ghanaer El Anatsui wurden zu Leitfiguren dieser Bewegung. Der erste schafft beispielsweise monumentale Skulpturen aus Aluminiumflaschenverschlüssen, während der zweite aus recycelten Korken und Dosen wahre schillernde Wandteppiche webt.

Upcycling ist jedoch nicht auf die bildenden Künste beschränkt. Man findet ihn auch im Objektdesign, bei Möbeln oder sogar in der Mode, mit Designern, die Abfallmaterialien zweckentfremden und veredeln, um daraus einzigartige und begehrenswerte Stücke zu machen.